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Berichte von Unternehmungen

Rubrik: Allgemeines, Rennsteiglaufbericht von Karin

Eingestellt am 20.05.2008 09:00 von Jens Köhler.

36. Rennsteigmarathon „GutsMuts“ am 17.05.08

Gerhield Jüttner, Karina und Ralf Hartzsch, Jens Köhler und ich, Karin Gregan, starteten am 16.Mai zum Startort des Rennsteigmarathons nach Neuhaus in Thüringen. Dort angekommen empfing uns eine Bombenstimmung, die Kloßparty war in vollem Gange, und bei Live-Musik mussten Karina und Ralf erst einmal einen Schneewalzer hinlegen.
Karina und Ralf beim Schwoofen auf der Kloßparty
Dann wurden rechtzeitig die Hotelzimmer in Piesau belegt und nach einem Bier schlafen gegangen, denn der folgende Tag galt dem Höhepunkt der Veranstaltung, nämlich dem Marathon. Doch jeder ging mit gemischten Gefühlen und der Frage ins Bett: Was erwartet mich morgen, werde ich diese Strecke schaffen, wie wird das Wetter, was muß ich mitnehmen? Am Samstag, dem Wettkampftag, ging es wieder nach Neuhaus zum Startort. Dort kam uns schon am frühen Morgen um 8.30 Uhr Lautsprechermusik entgegen, die Stimmung wurde angeheizt. Der erste Marathon war aber das Warten auf den letzten Toilettengang:
Toilettenmarathon
Danach setzte ein heftiger Regenguß ein, und alle Teilnehmer, die schon auf den Startschuß warteten, wurden naß. Dann endlich, der Startschuß und die Menge setzte sich in Bewegung! Die Zuschauer applaudierten und winkten, durch den Äther des Lautsprechers klang das Rennsteig-Lied, da wurde einem schnell wieder warm. Fröhlich setzten auch wir uns in Bewegung – in flottem Wanderschritt, denn das haben wir uns vorgenommen. Lediglich Gerhild befürchtete, diesem schnellen Schritt nicht standhalten zu können und bevorzugte den für sie leichteren Trab. Dadurch haben wir sie sehr schnell verloren. Nun noch viert aber mit sehr guter Laune ging es sofort bergauf und bergab, begleitet von Beifall und aufmunternden Zurufen, denn naturgemäß bildeten wir fast das Schlusslicht der gesamten Teilnehmerschaft. Doch schon an der ersten von Ralf geplanten Pausenstelle trafen wir eine viertel Stunde früher als berechnet ein – wir waren besser zu Fuß als von ihm geschätzt wurde. Das Wetter besserte sich auch von mal zu mal und plötzlich hatten wir strahlenden Sonnenschein und blauen Himmel. Unsere kleine Mannschaft hatte sich inzwischen gut eingespielt. Irgendeine/r hielt immer das Tempo, während die anderen gelegentlich in den Büschen verschwanden, um den Morgenkaffee zu entsorgen. Langeweile kam nie auf, denn als die fast letzten fanden wir etliche weggeworfene Dinge wie Kleidung, Getränkeflaschen und Plastiksäcke neben unserer Wegstrecke. Dies ließ auch unseren Geist in Bewegung bleiben, da wir darüber nachdachten, wie es wohl den früheren Besitzern erging und uns Geschichten hierzu ausdachten. Gelegentlich fanden wir auch den einen oder anderen Läufer im Gebüsch sitzend oder gehend vor, die sich offenbar von der Euphorie der Startstimmung verführen ließen, den Lauf zu schnell anzugehen. Neben den Versorgungsstellen, wo man Getränke, Brote und Obst bekam, gab es auch immer wieder eine Überraschung für die Teilnehmer. So erscholl plötzlich eine Fanfare mitten im Wald für jeden Teilnehmer, der die Stelle passierte, wo der Trompeter wartete. Oder ein Leierkastenmann spielte auf und an anderer Stelle gar ein ganzes Live-Blasorchester. Auch das Publikum geizte nicht mit aufmunternden Zurufen und Beifall und wurde auch bei den letzten Teilnehmern nicht müde. So kam es, dass auch wir dem Namen des Rennsteiglaufs alle Ehre machten und Guten Mutes dem Ziel entgegenzogen. Karina und Ralf sorgten sogar für Aufsehen, als sie nach über 30 KM Wanderung immer noch genug Kraft und Stimmung bewiesen, indem sie ein flottes Tänzchen hinlegten. Spätestens jetzt bereute ich es sehr, dass ich meinen Fotoapparat nicht mitgenommen hatte! Die letzten Kilometer waren natürlich schwieriger, doch gingen uns die Ideen nicht aus, wie wir bei unserem Tempo bleiben konnten. So wurde ich zum „Hai“ und entwickelte einen gewissen „Jagdinstinkt“. Alle in Sicht kommenden Läufer und Geher wurden unsere „Opfer“, denn nun rollten wir das Feld von hinten auf. Nach und nach überholten wir verletzte Läufer oder Geher. „Kommt, den holen wir uns auch noch!“ war mein Spruch… , während Karina sich etwas anderes ausdachte. Sie joggte ein paar Meter vor, drehte sich um und rief mit ausgebreiteten Armen: „Wer kommt in meine Arme?“ Da hättet Ihr mal sehen sollen, wie schnell Ralf noch laufen konnte! Der Rest der Gruppe kam dann natürlich auch gleich nach… Nach guten 6 Stunden hörte man endlich die Lautsprecher vom Zielort herüberschallen. Nun wurde unser Gang noch schneller und ganz am Schluß, als wieder sehr viel Publikum da war, verfielen wir sogar in Trab. Jens in seinen schweren Wanderschuhen protestierte, doch vergebens… vor den Augen der vielen Menschen setzte auch er einen Laufschritt an und legte einen tollen Endspurt hin. Und so trafen wir alle nach 6 Stunden und 48 Minuten im Ziel ein! Empfangen wurden wir von Gerhild, die schon viel früher am Ziel eintraf. Obwohl sie untrainiert war, hat sie diesen schweren Marathon im Laufschritt in einer Super-Zeit von 04:53:20 geschafft! GRATULATION!! Nun haben wir uns das Läufer-Bier und die Suppe schmecken lassen!
Am Ziel!
Ralf am Ziel. Pullover passend zum Schwarzbier. :-)
Abends im Hotel gab es dann neben einer üppigen Mahlzeit noch viel Bier…. Und am Heimreisetag ließen wir es uns nicht nehmen, unseren Kameraden der Hochtourengruppe einen Streich zu spielen. Wir fuhren über das Torfhaus nach Hause und bestückten die parkenden Autos noch mit Brief und Werbematerial vom Rennsteiglauf. Wie man an den strahlenden Gesichtern der „Übeltäter“ sehen kann, hatten wir viel Spaß dabei….
Flyer auf Torfhaus. Wo der nur herkommt?
Karina, Ralf und Gerhild auf Torfhaus
Ein sehr schönes Wochenende ist nun vorüber, und, wer weiß? Vielleicht sind wir nächstes Jahr am 16.05.09 wieder dabei ? Ich überlege es mir, wenn meine Blasen an den Füssen verheilt sind…
Karin Gregan
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