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Berichte von Unternehmungen

Rubrik: Fahrten und sonstige Unternehmungen, Burgruinen, Felsen und Hügelketten

Eingestellt am 09.04.2018 20:09 von Jens Köhler.

Bei ausgesprochen schönem Frühlingswetter trafen sich in Stecklenberg (zwischen Thale und Bad Suderode) im Ostharz insgesamt 19 gut gelaunte Wanderer: Gerhild, Kathrin, Anette, Karina, Nicole, Gudrun und Jens, Tina und Rainer, Thomas S., Thomas B. (ein Arbeitskollege von mir als Gast), Alex, Uli, Werner, Holger, Stefan, Ralf, Klaus Sc. und ich.
Es war ein absolut makelloses Frühlingswetter, keine Wolke trübte den blauen Himmel, und bereits auf der Hinfahrt habe ich den Brocken auf Höhe Helmstedt sehr gut sehen können.
Wir schauten uns zunächst das mit viel Liebe gestaltete Modell der Lauenburg an, so wie sie mal zur Blütezeit der Burg ausgesehen haben muss.
Modell der Lauenburg
Dann kam der erste kleine Anstieg hinauf zu den Resten der Stecklenburg.
Die echten Gemäuer der Stecklenburg
Ich erzählte kurz die Sage von dem Burgherrn, der die Abgaben an das Kloster Quedlinburg nur unregelmäßig oder gar nicht zahlte und dafür den Segen des Klosters entzogen bekam. Als er seiner gottesfürchtigen Frau gegenüber darüber spottete, traf ihn beim Trinken eines Schlucks Wein der Schlag, und er brach tot zusammen. Holger stellte dann natürlich sofort die Frage, welcher Kirchenchronist diese Sage notiert hätte. ;-)
Dann ging es ein kleines Stückchen bergab, zur sehr schön angelegten Calcium-Quelle, einem großen Platz mit toller Quellfassung. Hier pausierten wir aber nur kurz, denn dann folgte der lange Anstieg zur Ruine der Lauenburg.
Aufstieg zur Burgruine Lauenburg
Oben angekommen brauchten wir eine kurze Verschnaufpause, dann bestaunten wir die gewaltige Linde, deren freistehende Wurzeln immer wieder erstaunlich sind. Wir verließen dann die Hauptburg und wanderten hinüber zur Vorburg mit dem exponierten Wehrturm, den eine stählerne Aussichtsplan krönte und der für uns auch zu ersteigen war.
Ausblick vom Burgwehr der Lauenburg
Oben konnten wir eine schöne Aussicht nach Norden genießen, auch das felsige Wurmbachtal mit den Sommerklippen war schon zum Greifen nah. Ralf bestand darauf, dass wir auch noch zum Alten Schloss vorbeischauten. Alle staunten nicht schlecht, denn damit hätten sie nun gar nicht gerechnet. ;-)
Auf bequemer Forststraße ging es nun hinunter zum Wurmbach. Statt die bequeme Brücke zu nehmen, fand ich eine abenteuerliche Furt ein paar Meter bachaufwärts, die aber alle gut meisterten. Am Steinbruch unterhalb der Sommerklippen machten wir kurz Pause. Die Pause nutzten Kathrin und Thomas S., um sich den Steinbruch anzuschauen und sich dabei so weit vom Pausenplatz zu entfernen, dass wir sie auch durch Rufen nicht mehr vom Ende der Pause informieren konnten. Also erstmal ohne die beiden los, etwas Erziehung muss auch sein!
Aufstieg zur Sommerklippe
Der Aufstieg zu den Sommerklippen war dann auch sehr schön, nach dem alten Steinbruch meldete sich dann endlich Kathrin per Handy. Sie hatten sich für den falschen Weg entschieden, aber zum Glück konnte ich sie nach einem Blick auf die Karte so lotsen, dass wir uns nach fünf Minuten wieder treffen konnten. So, also alle Schäfchen beisammen, wir wanderten dann auf moosigen Schneisen und am Ende auf einer Forstraße zur Landstraße zwischen Thale und Allrode und überquerten diese (keine so einfache Sache bei der Gruppengröße!). Jetzt ging es ein Stückchen in Richtung Hexentanzplatz, aber ich bog dann wieder in Richtung Steinbachtal ab, wir folgten dem munter plätschernden Bach immer weiter bergab.
Abstieg ins Steinbachtal
Am Waldschratt dann eine Mittagspause, wir konnten es uns aussuchen, ob wir in der Sonne oder im (Halb-)Schatten liegen wollten. Während Holger ein kleines Nickerchen hielt, kletterten anderen ein bisschen an den Granitfelsen herum. Stefan hat den wohl schönsten Pausenplatz erwischt. Dann trennten wir uns erst einmal von Gudrun und Jens, die noch einen Termin in Magdeburg hatten und deswegen auf kürzerem Weg zurück nach Stecklenburg wanderten. Wir verbliebenen 17 packten dann die Rucksäcke und stiegen über den Jägerstieg mäßig steil zum Hexentanzplatz auf. Ui, war da was los! Bei der Hitze kauften sich erst einmal alle ein Eis, dann ging es weiter zur Aussichtsplattform. Ein schöner Blick hinunter auf die Rosstrappe, mit dem Brockenmassiv weit im Hintergrund.
Rosstrappe mit Brocken
Am Rande der tiefen Bodeschlucht wanderten wir weiter zu La-Viers-Höhe, wo einige stempelnte (in echt oder digital). Dem schloss sich der serpentinenreiche Abstieg zur Gaststätte Königsruh durch denn Hirschgrund an. Ein sehr felsiger Weg, der durchaus hohe Ansprüche an die Trittsicherheit stellt. An zwei Stellen gibt es ganz tolle Ausblicke auf die steilen Felstürme des Bodetals. Unten angekommen kurzes Sammeln, dann wanderten wir rechts des Flusses talwärts. Links rauschte der Fluss, rechts über uns unzählige Felsspitzen. Am Hotel Waldkater scharf rechts abbiegen, und in Kehren hinauf zum Bodetor. Hier konnten einige von uns kraxeln, und der Blick in Bodetal zurück ist auch wunderschön.
Blick vom Bodetor ins Bodetal
Dann ging es noch weiter bergauf zum Mittelweg, einem aussichtsreichen Horizontalweg durch den laubfreien Eichenwald. Bei einem scharfen Wegabzweig verloren wir leider fünf Wanderer, Ralf konnte die fünf aber wiederfinden und sie wieder der Herde zuführen. ;-)
Nun folgten wir dem Mittelweg weiter, stiegen kurz wieder etwas bergauf und am Ende ging es über den Windeweg hinab zum Steinbach, dem wir jetzt hinab nach Thale folgte. Kurzer Fußweg durch das Villenviertel, dann die Straße überquert zum Klubhaus, dort eine lange Treppe mit krummschiefen Granitstufen empor zum Fuß des Lindenbergs. Dort noch einmal in der Sonne eine kurze Pause.
Pause am Fuße des Lindenbergs
Dann folgte der Endspurt hinauf zu den sieben Berge, wovon wir aber irgendwie nur vier richtig überschritten. Der Wald war sehr interessant, eine Mischung aus Kiefern und Eichen, dazu eine sehr schöne Wiese, das ganze kombiniert mit formschönen Hügelkuppen. Am Ende mussten wir ca. 400 Meter weglos in ein Tal absteigen. Ganz unten musste noch ein breiter Bach überquert werden, Thomas S. balancierte über einen breiten Stamm, der aber sein Gewicht nicht trug und mit lautem Krachen zerbarst. Als Thomas mit Sandalen im morastigen Bachbett mehr als knöcheltief steckenblieb, dröhnte schallendes Gelächter durch den Wald!
Noch ein paar Meter am Rande des morastigen Talgrundes, dann war der Holzabfuhrweg erreicht, der uns aus dem Tal führte. Dann verließen wir den dichten Wald und traten heraus in die Felder und Wiesen zwischen Thale, Neinstedt und Stecklenberg.
Über Wiesen zurück nach Stecklenberg
Im milden Abendlicht der Sonne konnten wir noch einmal schöne Ausblicke genießen, auch Teufelsmauer und Quedlinburg waren in der Ferne sehr gut zu erkennen. Gegen 18 Uhr erreichten wir wieder das Zentrum Stecklenbergs. Einige Unverdrossene ließen es sich nicht nehmen, noch einmal die zwei Rutschen oberhalb der Kapelle hinunterzurutschen. Diese Rutschen sind wirklich nicht ganz ungeführlich, man bekommt unglaublich viel Geschwindigkeit, und ich konnte von oben sehen, wie Thomas S. und Gerhild ungebremst durch die Kurven krachten. Gerhild hat sich sogar eine Schnittwunde am Ellbogen eingefangen, so dass wir noch etwas zu verarzten hatten.
Ja, das war eine wirklich schöne Wanderung, bei der wir viel erlebt haben. In Summe waren es dann 23km und fast 900 Höhenmeter. Und es war ja auch als Warm-Up für die Rheinsteigwanderer gedacht. ;-)
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