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Berichte von Unternehmungen

Rubrik: Fahrten und sonstige Unternehmungen, Planung Island-Trekking auf dem Reykjavegur

Eingestellt am 17.07.2019 22:58 von Jens Köhler.

Für die Trekkingtour der Hochtourengruppe vom 28.06.2019 bis zum 07.07.2019 werden hier alle Fakten rund um die Fahrt zusammengefasst.

Mohálsdalur (c) isafold.de
Wegskizze des Reykjavegur
Angemeldete Teilnehmer: 5
(in alphabetischer Reihenfolge):
  1. Blume, Holger
  2. Funk, Richard
  3. Köhler, Jens
  4. Scheffler, Ronald
  5. Schoreit, Anette

Zeitliches Grobgerüst der Fahrt:
DatumWochentagTagesinhalt
28.06.2019FreitagAnfahrt zum Flughafen HH, Flug mit FI513. Taxifahrt nach Reykjanesviti mit www.airporttaxi.is im Minivan für 15.500 ISK
29.06.2019SamstagEtappe von Reykjanensviti nach Grindavik. 22,7km
30.06.2019SonntagVon Grindavik nach Brattháls, 16,6km
01.07.2019MontagVon Brattháls zum Djupavatn, 12,7km
02.07.2019DienstagVom Djupavatn zur Kaldá, 18,3km
03.07.2019MittwochVon der Kaldá zum Bláfell, 15,4
04.07.2019DonnerstagVom Bláfell ins Innstidalur, 23,2km
05.07.2019FreitagAm Südrand des Hengill-Gebirges ins Reykjadalur, von dort nach Hvergerði. Mindestens einer fährt mit dem Bus 71 nach Þorlakshöfn (Abfahrt Hveragerði 16:21 an der Shell-Tankstelle, Leihwagen abholen, dann zu Julia.
06.07.2019SamstagFrühstück und Aufbruch bei Julia. Sightseeing mit dem Mietwagen. Bei gutem Wetter Bergtour auf den Hengill, idealerweise von Nordwest.
07.07.2019SonntagUm 05:00 Uhr Abgabe des Mietwagens bei Hertz, Check In in Keflavik, 07:50 Uhr Rückflug nach Hamburg mit FI510. Mit dem Pkw zurück nach Hause


GPS-Tracks

GPX-Track (download, 80kB)

Mögliche Quartiere

  • Motel/Gästehaus Alex direkt am Flughafen. www.alex.is, dort kann gezeltet werden. Vom Flughafen zu Fuß in zehn Minuten zu erreichen.Holger hat recherchiert, das dort mit abreisenden Trekkingtouristen Gas getauscht werden kann bzw. dass halbleere Gaskartuschen im Müll liegen.
  • Campingplatz Grindavik direkt am Hafen.
  • Julias Gästehaus bei Selfoss.


Verpflegung

Auf der Skizze ist zu erkennen, dass an fünf Übernachtungspunkten Proviant aus dem Rucksack kommt, d.h. eine Packung Expeditionsnahrung (Doppelportion, 160g) und eine Frühstückseinheit. Nach Gruppenbeschluss kaufen wir nicht in Reykjanesbær ein, sondern lassen uns sofort nach Reykjanesviti ans Meer fahren In Grindavik ist ein Netto, er liegt direkt auf dem Weg zum Zeltplatz. Netto-Supermärkte haben in Island gewöhnlich bis 19 Uhr geöffnet. In Grindarvik kaufen wir an der Tankstelle das nötige Benzin für fünf Übernachtungen ein.
Für die Tour sind 5 Expeditionsmahlzeiten, 5 Frühstücksportionen und Snacks für zwischendurch einzupacken.
Besonders sorgfältige Planung erfordert das Wasser auf der Tour, denn die Lavafelder sind porös und halten trotz des oft regnerischen Klimas Islands kein Oberflächenwasser. Die Übernachtungen in Brattháls und Bláfell sind wasserarm, entsprechend mehr Wasser ist an den Übernachtungen davor mitzunehmen (Grindavik und Kaldà)

Flugbuchungen

Reisedaten.
Abflug HAM: 17:15 - Ankunft KEF: 18:25
Abflug KEF: 07:50 - Ankunft HAM: 13:05

Flugtickets wurden am 14.01.2019 von Holger gebucht!
Jeder sollte ca. 2 Monate vor Reiseantritt prüfen, ob der Perso noch drei Monate nach Reiseantritt gültig ist. Ansonsten kann es in Hamburg Probleme beim Einchecken geben!!
Nachtrag Mai: Iceland Air hat wegen fehlender Flugzeuge (Boing 737 max) Flüge gestrichen. Dadurch starten wir später, und kehren früher zurück. Sehr ärgerlich!!

Wichtige Ausrüstungsgegenstände/Packlistenvorschlag

Diese wichtigen Utensilien sollten auf jeden Fall für die Fahrt eingepackt werden:
  • Großer Tourenrucksack
  • Trekkingstöcke. Praktisch beim Furten!
  • Mittelwarmer Kunstfaserschlafsack, Ãœbergangstemperaturbereich +5 Grad. (wenn wir zu viert windgeschützt im Zelt liegen, heizen wir das Zelt ja hoffentlich auf.
  • Thermarest-Matte
  • Flaschen/Trinksystem, Gesamtfassungsvermögen 4 Liter
  • Vitamintabletten (gibt Wasser Geschmack)
  • Teebeutel oder Kaffeepulver
  • Sonnencreme mittlerer LSF
  • Sonnenhut
  • Kulturbeutel, Minimalbestückung
  • eine Rolle Klopapier
  • Ersatzwandersocken
  • Stabile Bergstiefel
  • Reisehandtuch
  • Wer sowas braucht: Kniebandagen
  • Schweißtuch
  • Wechselhemd
  • Fleece-Pullover
  • Regenjacke/Regenhose. KEIN Regenschirm, der hilft nicht bei Regen und Sturm!
  • Leichte Fleece-Handschuhe, Buff o.ä. zum Abdichten des Hals bei kaltem Wind
  • zwei oder drei Tüten oder kleine Packtaschen um im Rucksack verschiedene Dinge wasserdicht zu verstauen
  • Fotoapparat/Videokamera
  • Kopfnetz gegen Fliegen (Richies Sammelbestellung)
  • GRUPPE: Kocher (Gas oder Benzin) mit Feuerzeug, Topf, Topfzange, faltbarer Windschutz
  • GRUPPE: Brennstoff für 5 Personen und fünf Tage, stabile leere Kunststoffflaschen.
  • GRUPPE: Zelt (Anette, Richie und Jens teilen sich ein 3er Zelt, Holger und Ronald haben Einpersonenzelte
  • GRUPPE: Liste mit wichtigen Telefonnummern/Adressen f.Taxi etc.
  • GRUPPE/optional: Solarladegerät und Powerbank
  • GRUPPE: Erste-Hilfe-Pack
  • GRUPPE: Wasserentkeimungstabletten
  • GRUPPE: Wasserfilter (ausgeliehen von Tim)
  • 5x Expeditionsmahlzeiten, Doppelportion
  • 5x Frühstücksmüsli (selbstgebastelt)
  • Kleine Snacks, Nüsse, Snickers, etc. Wichtig: Möglichst gutes Verhältnis Gewicht / Energiegehalt
  • GPS-Empfänger mit aufgespieltem GPX-Track
  • Garmin-Halterung für den Rucksack
  • Ersatzakkus für GPS und Fotoapparat
  • Smartphone
  • optional: Stirnlampe für Touren in Lavahöhlen.
  • optional: Badehose/Badeanzug für Schwimmbad Grindavik
  • optional: Trekking-Sandalen oder Badelatschen. Da wir keine schweren Furten absolvieren müssen, halte ich diese für verzichtbar.
  • optional: mp3-Player, für langweilige Nächte im Zelt


Wichtige Wegpunkte

  • Brattháls, Ãœbernachtungspunkt: N 63° 51,808 W 22° 15,188
  • Quellbach zwischen Brattháls und Djupavatn: N 63° 54,791 W 22° 8,235
  • Tjörn, kleiner See mit Trinkwasser zwischen Bláfell und Ringstraße: N 63° 59,397 W 21° 33,546


Erkenntnisse aus der Trainingstour Ende März

  • Richies Kocher ist super!
  • Ronalds 4-Personen-Zelt lässt sich gut auf 3 Personen aufteilen, Last pro Person ca. 2kg
  • Der Einsatz von Ultraleichtzelten (z.B. Geertop 1 Person Backpack) kann Gewicht und Volumen sparen.
  • Im 4-Personen-Zelt entstehen ca. 3 Grad Wärme gegenüber der Umgebungsluft.
  • Außen am Rucksack angebrachte Gegenstände müssen von der Rucksackregenhülle abgedeckt werden.
  • Jens hat gute Erfahrungen mit dem gemeinsamen Aufrollen von Isomatte und Schlafsack gemacht. Diese Rolle passt gut ins Bodenfach, im Rucksackhauptfach verbleibt dadurch viel Platz für alles andere.
Zeltausrüstung wie folgt:
NameZeltausrüstung
HolgerUltraleichtzelt Geertop, ca. 1,3kg
RonaldUltraleichtzelt Helium 2, ca. 1,35kg
Jens3-Personen-Zelt meru, Außenzelt, ca. 1,6kg. Gewicht konnte um fast 100g reduziert werden durch Wechsel der Abspannleinen.
Richie3-Personen-Zelt meru, Innenzelt, ca. 1,4kg
Anette3-Personen-Zelt meru, Gestänge und Dach, ca 1,4kg
Tourenberichte etc.

Dieter Graser, ausführlicher Bericht über den Reykjavegur
Hikingisgood.com, englischer Bericht
youtube: Eldvörp-Krater, 1.Tag Reykjavegur
youtube: Reykjavegur Höhe
Budgetbetrachtung (pro Person)

Flug378 EUR
Taxifahrt Keflavik-Reykjanesviti25 EUR
Zeltplatz Grindarvik15 EUR
Einkauf Grindavik (Benzin/Gas)2 EUR
Busfahrt Hveragerði-Þorlakshöfn6 EUR
Eine Ãœbernachtung bei Julia47 EUR
Mietwagen Hertz58 EUR
Geschätzte Endsumme531 EUR


Ergänzende Bemerkungen und Ideen

  • Am 19.01. habe ich von anderen Islandreisenden eine Empfehlung für die Ãœbernachtung in Grindavik erhalten. Der Zeltplatz bietet die Möglichkeit, Gaskartuschen zu erhalten, weil dort auch viele Trekkingreisende ihren Urlaub beenden. Neben dem Zeltplatz liegt ein Schwimmbad, am Hafen gibt es alte Schiffswracks mit einem GC-Multi, und in direkter Nähe liegt auch ein Einkaufsmarkt, der im Sommer bis ca. 20 Uhr geöffnet hat.
    Das könnte auch bedeuten, dass wir auf den Einkauf in Reykjanesbær verzichten können.
  • Februar: Test der Aldi-Müslimischung Amaranth-Schoko-Knuspermüsli. 500g, wiederverschließbarer Beutel, ca. 460 kcal/100g. Ergebnis: Durchaus einsetzbar. Nicht zu süß, kann mit ungeschwefelten Sultaninen und gehackten Mandeln weiter ausgebaut werden. 125g als kleine Frühstücksportion ausreichend. Auf langer Tour besser 150g einplanen. Kaloriengehalt 410kcal/100g. Eine ähnliche Müslimischuung ist auch bei Edeka im Sortiment.
  • März: Test der Edeka-Müslimischung Knusper-Honig-Nuss. Hoher Haferanteil, dazu Hasel- und Peka-Nüsse, auch Cashew-Kerne. Einer der höchsten Kaloriengehalte im Testfeld: 471 kcal/100g. Macht unglaublich satt!
  • Abstimmung über die Gestaltung des Ankunftstags. Es gibt drei Optionen:
    1. Übernachtung Gästehaus Alex, Transfer am nächsten Tag nach Reykjanesviti
    2. Einkauf Reykjanesbær, Transfer Reykjanesviti
    3. Direkter Transfer Reykjanesviti, erste Nacht ohne Kochen
    Für Option 1: Keine Stimmen
    Für Option 2: 1 Stimme
    Für Option 3: 4 Stimmen
    Damit wird ein direkter Transfer nach Reykjanesviti beim Airporttaxi gebucht. Einkauf erfolgt dann am nächsten Tag in Grindarvik, ebenso die Beschaffung von Brennstoffen (Benzin und Gas).
  • Testwanderung mit Zelt: Die meisten bevorzugen als Termin das letzte März-Wochenende (29.-31.März). Die Wanderung fand am 30./31.März statt und führte mit 48km und ca. 1400 Hm von Herzberg nach Goslar.

Rückmeldung und Tipps von Dieter Graser (www.isafold.de)

Dieter hat auf meine eMail sehr schnell reagiert und konnte mir ein paar Tipps zum Reykjavegur geben:
  • Schutzhütten am Þorbjörn und am Djupavatn wurden mittlerweile abgebaut
  • Zelten am Þorbjörn kann wegen der Nähe zu Grindavik evtl. schon nicht mehr geduldet sein. Insofern ist unsere Planung absolut korrekt
  • Die Querung der Ringstraße ist relativ gefährlich (vierspurige Schnellstraße!)
  • Seine Zeltplätze waren allesamt auf Gras bzw. Heide, keine Felsen
Abschließend noch ein Foto von den Geothermalkraftwerken südlich der Hengill-Berge: Foto

Lessons learned

Kurze Zusammenfassung, welche wichtigen Erkenntnisse nach der Tour vorliegen. Kann gerne noch ergänzt werden.
  • Benzin: Hatten wir zu viel dabei. Richies Kocher ist sehr sparsam und verbrauchte mit Windschutz und Topfdeckel für fünf Abende und fünf Personen mit Abendessen und Kaffee ziemlich genau einen Liter. Wir hatten zwei Liter unterwegs dabei, auf einen halben Liter hätten wir jedenfalls locker verzichten können. Stabile Halbliter-PET-Pfandflaschen sind für den Transport ideal. Probleme mit Dichtigkeit traten nicht auf.
  • 1000g Nussmüsli sind neben dem Abendessen gerade so ausreichend für fünf bis sechs Tage.
  • Regenausrüstung: Rucksackabdeckung und Regenjacke haben bei mir gehalten, aber hinterm Rücken ist das Wasser über das Tragesystem in das Bodenfach eingedrungen. Im Bodenfach hatte ich Isomatte und Schlafsack in einem (angeblich wasserdichten) Beutel, das Wasser drückte jedoch durch. Holgers Poncho hat den Rucksack komplett trockengehalten. Ohne gute Regenhose, die über die Stiefel reicht, ist man in Island bei Dauerregen verloren (siehe Ronald).
  • Mietwagen: Hmm, das war wohl das Blödeste mit dem Abholen des Mietwagens in Þorlakshöfn. Aber es ist offenbar möglich, sich einen Mietwagen auch irgendwohin bringen zu lassen. Distanz Reykjavik nach Hveragerdi wären wahrscheinlich 30 EUR gewesen.
  • Taxi: Durchgehend gute Erfahrungen. Das Taxi vom Flughafen nach Reykjanesviti war zuverlässig, der Preis war auch wie vereinbart. Netter und gesprächiger Partner (www.airporttaxi.is). Das Taxi aus Selfoss war das einzige, das wir vom Bláfjall erreicht haben. War auch zuverlässig.
  • Zeltplätze: Der Zeltplatz in Grindavik ist mit seiner Nische Campers for Campers ideal, um ein paar Lebensmittel zu Beginn einer Tour zu bekommen. Gas gab es in Hülle und Fülle, Benzin allerdings nicht. Dusche ok. Der Zeltplatz in Hveragerði war sehr gut, der Chef sehr freundlich. Die Dusche war wirklich klasse, ordentlich Druck auf dem Duschkopf, so muss das sein. Beide Zeltplätze, die wir hatten, waren sehr preiswert (gute 10 EUR pro Nacht)
  • Bodenbeschaffenheit der Lagerplätze: Reykjanesviti: Zeltplatz in dem Tälchen sicher sehr gut. Ansonsten nur ein Stück Sandstrand nördlich der Fischfabrik. Brattháls war sehr gut, reicht für vier Zelte. Platz ohne Ende am Djupavatn. Kaldársel bietet Platz für maximal drei Zelte, danach wird es ungemütlich. Zeltmöglichkeit am Bláfjall eher mangelhaft. Bei Regen und Sturm lässt sich eigentlich nichts finden für drei Zelte. Innstidalur haben wir ja nicht kennenlernt, da wäre aber bestimmt was gegangen.
  • Wasserversorgung: Das hat größtenteils gepasst. Der Bach gemäß Dieter Graser vorm Djupavatn war versiegt, jedoch gibt es davor einen großen Bach, dessen Wasser aber wegen der Schafe sicher nur gefiltert genossen werden darf. Das Wasser aus dem Djupavatn und der Kaldá ist leicht algig, aber auch ohne Filter noch zu genießen. Mit Filter aber sicher besser. Bei Sonnenschein wird das warme Oberflächenwasser des Djupavatns in den Bach gedrückt, das Wasser war bei uns am späten Nachmittag überraschend warm. Die Temperatur variierte sehr stark. Am frühen Morgen war das Wasser wieder sehr kalt. Mit der Service-Hütte von InsideTheVolcano haben wir für die Etappe zum Bláfjall leider zu viel Wasser mitgeschleppt, es wäre problemlos möglich gewesen, dort im WC Wasser abzuzwacken (natürlich nach vorherigem Fragen). Da wir das aber nicht wussten, haben wir drei Liter Wasser im Rucksack mit uns geführt.

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DAV Braunschweig 23.Februar 2022