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Berichte von Unternehmungen

Rubrik: Allgemeines, Über die Kämme von Ith und Hils

Eingestellt am 14.04.2008 12:01 von Jens Köhler.

Über die Kämme von Hils und Ith
-Eine Zweitages-Wanderung vom Winter in den Frühling-

Einen Samstagmorgen um 7 Uhr auf dem Bahnhof zu beginnen, lässt auf ein interessantes Wochenende hoffen. Unsere 2-tägige Wandertour durch Hils und Ith begann. Es war geplant, den Ith ab Voldagsen auf dem Kammweg von Nord nach Süd zu durchqueren und daran anschließend durch den Hils bis Alfeld zu laufen. Nach einer verwirrenden Ansage im Zug, nach der wir unseren Anschlusszug nicht mehr erreichen sollten, entschieden wir uns in Windeseile, die Tour entgegengesetzt zu machen. Auch das für Sonntag schöner angekündigte Wetter ließ die Variante mit der längeren Etappe am Sonntag sinnvoller erscheinen.

Am Alfelder Bahnhof trabten wir los. Wir durchquerten erst noch einen Teil des Ortes, bevor uns der Weg langsam aufwärts in einen Wald führte. Tiefe Treckerspuren auf schlammigen Wegen forderten die volle Leistung der Goretex-Membrane unserer Wanderschuhe. Hatte Ralf etwa beim Ausarbeiten der Strecke die Wege eigens mit einem Trecker abgefahren? Zum Schlamm gesellte sich mit dem Höhengewinn auch bald nasser Schnee, in dem man die Schuhe wieder etwas sauber laufen konnte. Mit der kalten weißen Masse kann man aber auch sinnvollere Dinge anfangen. So haben wir flugs noch einen hüfthohen Schneemann zusammengerollt (vielleicht ein neues Mitglied unserer Hochtourengruppe?), der uns aber nicht weiter begleiten mochte. Wir haben ihn dann ganz kaltschnäuzig (kalthändig…) zurückgelassen. Auf dem Weg wurden ansonsten noch Tannenzweige und Zapfen gesammelt, die es am Abend zu bestimmen galt. Der höchste Punkt des Tages war zur Mittagszeit erreicht. Der stählerne Wilhelm-Raabe-Turm bot einen prima Rundumblick. Außerdem war’s Zeit zum Mittagessen. Herauszuheben sind hier die getrockneten Bananen (wahlweise knusprig in üblicher Scheibenform mit einem gewissen Wiedererkennungswert oder die gummiartigen fingerlangen und als getrocknete Würstchen getarnten Varianten).

Gegen 16.30 Uhr tauchte unsere Unterkunft (Ith-Hotel) hinter einer Straßenbiegung auf. …Pause für Ellen und mich (mit Kaffee und Sahnecremetörtchen), Kletterausflug für Gerhild, Ralf und Karina.

Am nächsten Morgen ging es bei blitzblauem Himmel auf den Kamm des Ith. Anfangs noch recht gerade verlaufend und relativ breit verengte sich der Weg bald und schlängelte sich mit stetem Auf und Ab durch den Buchenwald. Am Boden lag noch das Laub des Vorjahres, dazwischen weitläufig üppig grüner Bärlauch, einige blühende Märzenbecher, Hohler Lerchensporn und Goldstern (die hab’ ich da neu kennengelernt), Seidelbast und Veilchen… die Pflänzchen, die ich hier vergessen habe, mögen es mir nachsehen… Es gab unzählige umgestürzte Bäume zu überklettern oder zu umlaufen (der Weg ähnelte an diesen Stellen einem Hindernis-Parcours) aber hier war der Untergrund weitaus trockener. Während unsere Schuhe heute trocken blieben, mussten Jacken und Hosen einem herzerfrischenden Ostwind widerstehen. In unregelmäßigen Abständen steuerten wir die Aussichtspunkte an, die uns einen Blick ins Weser- u. Leinebergland boten.

An der Altenhagener Kanzel wären wir gern geklettert, aber dieser Felsen war doch zu klein, um das Seil auszupacken. Hätte nicht die Zeit gedrückt, hätte Ralf bestimmt noch ein anderes Felslein aus dem Goedecke-Führer gezaubert. Stattdessen musste ein gemauerter Rapunzelturm (Ithturm) als Gipfel des Tages herhalten. Auch die zum Abschluss unserer Tour angepeilten Kletterfelsen bei Voldagsen fielen der fehlenden Zeit zum Opfer. Schade, sonst gäbe es hier noch mehr zu erzählen. Aber so stapften wir mit ziemlichen Plattfüßen direkt zum Coppenbrügger Bahnhof…

Die Teilnehmer der Tour dargestellt im
Die Teilnehmer dieser schönen Wochenendtour: Ralf und Karina Hartzsch, Ellen Nicklaus, Gerhild Jüttner und Gaby Lappe.

Gaby Lappe
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