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Berichte von Unternehmungen

Rubrik: Allgemeines, Sternwanderung zum Brocken

Eingestellt am 13.04.2008 22:11 von Jens Köhler.

Sternwanderung zum Brocken

67 km von Braunschweig - oder darf es auch etwas weniger sein?

Am 5. und 6. Mai 2007 haben wir mit einer Sternwanderung ein neues Kapitel unserer Wanderungen von Braunschweig zum Brocken aufgeschlagen. Dabei hatte vor 11 Jahren alles einmal ganz klein und harmlos angefangen. Deshalb ein kurzer Rückblick.

1996 hatten Tochter und Schwiegersohn Sonja und Andreas Sommer die Idee, von Braunschweig zum Brocken zu wandern. Am 21. 9. 1996 sind Sonja, Andreas, Lisel und ich um 3.00 Uhr im Heidberg gestartet, waren 17.45 Uhr auf dem Brocken und um 19.40 Uhr am Torfhaus. Übernachtung auf dem Brocken war noch nicht möglich.

Das spricht sich natürlich schnell herum, und wir werden verdonnert, für das Frühjahr 1997 eine Gruppenwanderung Braunschweig - Brocken - Torfhaus zu organisieren. Am 24. 5. 1997 um 2.30 Uhr starten 7 Frauen und 11 Männer ins Abenteuer, sind 17.15 Uhr am Wolkenhäuschen und 19.30 Uhr am Torfhaus.

Am 20. 7. 2001 wandern Lisel und ich allein von Braunschweig zum Brocken, um im neuen Brockenhotel zu übernachten und dessen Gruppentauglichkeit zu prüfen. Zum 40. Gruppengeburtstag könnten wir doch eventuell …..
….. eine Jubiläumswanderung Braunschweig - Brocken durchführen. Am 15. 5. 2004 wandern dann 7 Frauen und 13 Männer vom Thüringenplatz zum Brockenhotel, treffen dort mit dem Service-Team und einigen Angehörigen zusammen und feiern trotz der großen Anstrengung noch bis gegen Mitternacht eine tolle Fete.

Völlig überraschend stellen schon im Dezember 2005 einige Gruppenmitglieder den Antrag, dass wir im Frühjahr 2006 wieder von Braunschweig zum Brocken wandern wollen. Aber alle Wunschtermine sind im Brockenhotel bereits ausgebucht.

Eine Umfrage im März/April 2006 ergibt, dass großes Interesse an einer Wanderung Braunschweig - Brocken mit Übernachtung im Brockenhotel für Anfang Mai 2007 besteht. Lisel und ich machen deshalb am Freitag, 5. 5. 2006, einen „Dienstgang“ von Ilsenburg zum Brocken, reservieren für die Nacht vom 5. zum 6. 5. 2007 alle Übernachtungsplätze und handeln für Übernachtung, Frühstück und Abendbuffet einen ansehnlichen Frühbucher- und Mengenrabatt aus.

Lisel ist zwar mit unserem Verhandlungsergebnis sehr zufrieden, möchte aber am liebsten die Wanderung gleich durchführen. Deshalb bucht sie für uns für Montag, 8. 5. 2006, noch eine Übernachtung im Brockenhotel. Aber diese spontane Wanderung fällt uns doch ziemlich schwer, zumal wir am Samstag und Sonntag durch mein Klassentreffen zum 50. Abi-Jubiläum sehr in Anspruch genommen waren.

Auf solch langem Weg wird natürlich nicht nur gelatscht, geschwitzt, gestöhnt und geflucht. Es wird auch geredet, nachgedacht, diskutiert und geplant. Und am Ende steht das fertige Konzept für die Gruppenwanderung in einem Jahr, mit dem wir erreichen wollen, dass alle 50 gebuchten Plätze belegt werden:

Wir werden der Gruppe vorschlagen, eine Sternwanderung zum Brocken durchzuführen.
Kernpunkt soll dabei wieder die Wanderung von Braunschweig zum Brocken sein. Aber sonst steht jedem frei, von wo und wie er zum Brocken kommt. Hauptsache ist, er ist rechtzeitig zur Fete da.
Beim nächsten Gruppenabend „lassen wir die Katze aus dem Sack“, erhalten spontane Zustimmung und haben am Ende des Abends bereits 40 Anmeldungen. In den nächsten Tagen gehen weitere Meldungen ein, nach knapp einer Woche ist das Brockenhotel ausverkauft, und wir müssen eine Warteliste eröffnen. Durch spätere Absagen kommen aber noch alle Spätbucher unter.

Die wichtigste organisatorische Frage ist schnell geklärt. Unser Wanderwart Jens Köhler wird dieses Mal die Gruppe von Braunschweig zum Brocken führen. Alle anderen Dinge wie Engagement des Service-Teams, Festlegung des Abendmenus, …. haben noch Zeit bis zum Frühjahr 2007. Und dann kommt doch noch jemand und versucht, uns im wahrsten Sinne des Wortes Knüppel zwischen die Beine zu werden:
K y r i l l Jens informiert sich über die Lage im Harz, Lisel und ich kämpfen uns einmal von Norden und einmal von Süden in den Oderwald hinein. Die dicken Bäume - es sind überraschenderweise nicht sehr viele - können wir umgehen. Aber die vielen Äste und großen Zweige wären im Dunkeln gewaltige Fallstricke. Also räumen wir den Wanderweg einigermaßen auf und bekommen kräftigen Muskelkater in den Armen statt in den Beinen.

Und dann ist endlich 5. Mai 2007
Lisel und ich nutzen die Freiheit der Sternwanderung und starten bereits um 1.00 Uhr früh hinunter zum Kennel und weiter zum Südsee. Unsere Wanderung wird also mit 67 km etwa 2 km weiter als die Gruppenwanderung, so dass wir effektiv immer etwa eine Stunde vor den anderen auf der Piste sind. Und diese Stunde brauchen wir wieder oben auf dem Brocken für die Organisation einer Überraschung. Doch davon mehr in etwa 17 Stunden.

Lauter Gesang der Nachtigallen begleitet uns - am Südsee erschrecken wir einige Angler, die in ihren Zelten hocken - der tiefstehende Mond scheint uns genau ins Gesicht - blendet schlimmer als die Sonne - der Vordergrund ist wirklich pottschwarz - und schon wieder habe ich in ein Schlagloch getreten.
Endlich Straßenbeleuchtung in Wolfenbüttel - …. - hinein in den Oderwald - …. - irgendwann dämmert es - …. - 6.30 Uhr Frühstückspause am Südrand des Oderwaldes oberhalb Werlaburgdorf - die junge Sonne wärmt noch nicht - Lisels Thermometer am Rucksack zeigt nur 4° Celsius.

….. - um 9.00 Uhr in der Okeraue hinter Schladen heizt uns die Sonne schon mächtig ein …. - um 10.35 Uhr sind wir am Schützenhaus in Vienenburg - das Serviceteam ist schon da - frische Brötchen, heißer Kaffee und für 2 Personen sogar Campingsessel - was für ein Komfort ! - Danke schön.

Um 11.00 Uhr stellen wir uns etwas mühsam wieder auf die Beine - nach 44 km tun die ersten Schritte richtig weh - nach 10 Minuten läuft alles wieder einigermaßen rund - …. - kühler Wind mildert die Hitze beim Aufstieg zum Butterberg - …. - der steile Aufstieg zum Molkenhaus zieht uns den vorletzten Zahn -….. - und dann gibt es doch noch eine Panne.
Vor einer Woche hatten wir an der Ruine Scharfenstein eine Flasche Coca-Cola versteckt - ein Genuß mit Pfiff für die letzte Trinkpause - jetzt suchen wir vergeblich - war da eine Brockenhexe am Werk? - oder gar die Anti-Doping-Kommission?
Also müssen die Reste aus unseren Trinkflaschen reichen - Endspurt beginnt um 16.30 Uhr - „nur“ noch 500 Höhenmeter - um 17.45 Uhr schlagen wir am Gipfelsteinmann an. Wenige Schritte bis zum Hotel - lautes Hallo - und endlich ein großes Bier -

Z i s c h

Schnell unter die Dusche - herrlich - und dann zusammen mit Bruni Watteroth an die Arbeit - wegen der Überraschung. Beim Eintreffen hat jeder einen Zettel bekommen, dass wir uns um 19.30 Uhr zu einer kurzen Begrüßung auf der Aussichtsplattform im 8. Stock treffen wollen. Nur Wenige wissen, welches Kaninchen ich dort aus dem Hut zaubern werde. Bis dahin haben wir noch etwas Zeit zu hören und zu lesen, was Andere auf dem Weg zum Brocken erlebt haben. Da sind einmal die 5 Fahrradfahrer, über die Karin Gregan folgendes berichtet.

Sternwanderung zum Brocken - auf zwei Rädern

Ein Jahr haben wir in der Hochtourengruppe davon geredet, wieder eine Wandertour von Braunschweig bis zum Brocken zu machen. Ich habe so etwas ja noch nie mitgemacht, und so war ich Feuer und Flamme, als gefragt wurde, wer alles mitgehen will. Leider hat mich eine Verletzung an den Achillessehnen dann doch daran gehindert, diese Tour zu Fuß mitzumachen. Aber 4 Personen wollten mit dem Fahrrad starten, und denen konnte ich mich anschließen.

Am Samstag, dem 5. Mai ging es endlich los. Undine und Frank Roscher, Peter Bornhorn und Ronald Scheffler hatten sich schon etwas früher getroffen und mich um 10.00 Uhr in Adersheim aufgesammelt.

Bei wunderschönem sonnigem Wetter ging es an Rapsfeldern vorbei durch Wolfenbüttels Dörfer auf Hornburg zu.
Es war einfach ein optischer und auch mentaler Genuß, durch die schöne Vorharzlandschaft zu radeln. Erst in Ilsenburg machten wir unsere erste längere Pause. Dann folgte der schwierigere Teil der Fahrt. Es ging durch das Ilsetal an der Ilse und der Verdeckten llse vorbei immer bergauf in Richtung Brockengipfel.
Zum Schluß fuhren wir nur noch Schritt-Tempo. Ich musste sogar vom Rad steigen und habe die steileren Passagen geschoben. Um 16.00 Uhr waren wir dann alle am Brockenhotel angekommen, wo wir die Nacht verbringen wollten. Das ganze Hotel war im Vorfeld von unserer Gruppe angemietet, alles „gehörte uns“! Wir konnten in Ruhe duschen, regenerieren und bei guter Sicht einen Gipfelrundgang machen. Immer noch trafen Sternwanderer ein, als letzte natürlich die Gruppe, die von Braunschweig die ganze Strecke zu Fuß zurückgelegt hatte. Dann konnte der Abend auf dem Brocken richtig beginnen, mit viel und gut essen und trinken, erzählen und einfach den herrlichen Tag genießen.

Karin Gregan

Und dann ist inzwischen auch Jens mit seinen Mitwanderern eingetroffen. Schauen wir, was da so alles passiert ist.

Zu Fuß von Braunschweig zum Brocken

Die mutigen Wanderer trafen sich am frühen Morgen um 02:15 in Braunschweig-Heidberg am Thüringenplatz: Ute Rabenstein, Uta Jugel, Karina Hartzsch, Klaus Tlusty, Michael Krech, Werner Smolarczyk, Winfried Rasp, Helmut Kähler, Rainer Nitsche, Lars Jansen, Holger Blume und ich. Zwei Wanderer hatten wir schon vor uns, denn Jürgen und Lisel Koziol waren bereits um 01:00 Uhr gestartet und schon kurz vor Wolfenbüttel. Die Polizeistreife, die vor der Wache hielt, fragte uns auch, wo wir hinwollten, und als wir als Ziel den Brocken nannten, ernteten wir eher unverständliche Blicke und Kopfschütteln.
Pünktlich um 02:30 war Aufbruch, und wir wanderten zunächst hinunter zur Oker. Wir folgten ihr bis ans südliche Ende von Stöckheim, weiter ging es auf dem Feldweg parallel zur Autobahn in Richtung Wolfenbüttel. Hier erhielt Holger einen Anruf von Gerhild Jüttner, denn sie und Ellen Nicklaus warteten an der Autobahnunterführung auf uns. Da wir jedoch noch ein wenig entfernt waren, teilten sie uns mit, dass sie schon einmal etwas vorangehen und an der Schäferbrücke vor Groß Stöckheim auf uns warten wollten. Circa 45 Minuten später standen wir an der Schäferbrücke und warteten... Wir hatten sie schlichtweg irgendwo im Okertal überholt!! Ein Telefongespräch und 15 Minuten später waren die beiden dann doch da, und wir konnten den Marsch durch das frühmorgendliche, ruhige Wolfenbüttel fortsetzen. Kurz vor fünf hatten wir die letzten Häuser des südlichen Wolfenbüttels hinter uns gelassen und konnten auf freier Fläche die Dämmerung am Morgenhimmel mit Asse und Elm bestaunen. Nach dem Feld tauchten wir ein in den Buchenbestand des Oderwaldes. Kurz nach der Posteiche machten wir die erste richtige Pause, ehe es auf dem Reitweg weiter in Richtung Freundschaftsbuche ging. Wir folgten dem schmalen Wanderweg in Richtung Süden durch den immer heller werdenden Wald. Unterwegs sahen wir ein Reh, das uns ganz erschrocken anbellte. Eine gute halbe Stunde später war der nächste Sicht- und Hörkontakt mit der Waldbevölkerung angesagt: Eine große Rotte Wildschweine querte 100 Meter vor unserer Wandergruppe den schmalen Waldweg von links nach rechts. Die nächsten fünf Minuten hörten wir immer wieder rechts im Wald Knacken und Rascheln, und als die nächste Rechtskurve kam, galoppierte dasselbe Rudel komplett über den jetzt wieder breiten Fahrweg. Es waren mindestens 30 Tiere, große und kleine Schwarzkittel. Danach war aber wieder Ruhe im Wald, den wir oberhalb von Werlaburgdorf verließen. Jetzt waren wir in der Sonne und konnten an der Quelle eine Frühstückspause einnehmen, die wir uns nach ca. 25km redlich verdient hatten.
Weiter ging es in die nächste Stadt, nach Schladen, der wir uns von Norden durch das ruhige Okertal näherten. Am ersten Haus Schladens, der Heimatstube, dann eine böse Überraschung. Ellen hatte eine plötzliche Schwächephase und musste die Wanderung unterbrechen. Nach kurzem Diskutieren, was zu tun sei, blieben Uta und Gerhild bei ihr, während der Rest die Wanderung fortsetzte.Utas Mann Walter sammelte die Drei mit dem Auto auf und fuhr sie nach Vienenburg. Dort setzten später Gerhild und Ellen die Tour fort, während Uta und Walter vom Torfhaus auf den Brocken stiegen.
Am Ortsende von Schladen füllten wir im Betriebsgebäude der LSW unsere Wasserreserven auf. Mein Dank geht hierbei an Werner, der erstens die Idee hatte und auch den Kontakt herstellte. Die Wasserpause war, wie sich eine Stunde später zeigte, auch sehr richtig. Hinter Schladen gelangten wir in die Okeraue. Wir wanderten an zwei Angelteichen vorbei in Richtung Eisenbahnschienen, denen wir für die nächsten 6 km in Richtung Vienenburg folgten sollten. Landschaftlich ist dieser Teil großartig, zur rechten erstreckte sich ein regelrechter Urwald an den sogenannten Okerbergen
Und immer konnten wir dem Gesang der Nachtigallen lauschen , die sich von uns nicht aus der Ruhe bringen ließen. Jedoch ist besonders der erste Teil auch sehr schattenarm und windgeschützt, und die schon absolvierten 35 Kilometer machten es nicht leichter. Irgendwann jedoch war diese Strapaze vorbei, und wir marschierten zum Vienenburger Schützenhaus, wo das Service-Team mit einem Mittagsbuffet auf uns wartete. Dort legte die gesamte Wandergruppe eine dreißigminütige Pause ein, die durch Kaffe, Tee, Wasser, Saft und belegte Brötchen bereichert wurde. Vienenburg war auch Auswechselpunkt für die Gruppenbesetzung. Ute hatte genug und fuhr mit dem Service-Team weiter nach Torfhaus, dafür kamen Gerd Kittelmann, Norbert Blume und Wolfgang Watteroth als Quereinsteiger hinzu. Mit jetzt wieder vergrößerter Mannschaft ging es durch die Radauaue zur Feldmark bei Westerode. Hier bot sich uns ein schöner Ausblick auf den ganzen Nordharz mit seinen schönen, hellgrünen Buchenbeständen. Am Butterberg trafen wir nochnmals mit dem Service-Team zusammen, doch leider mussten wir uns dort vom ermüdeten Lars verabschieden, den das Service-Team zum Torfhaus mitnahm.

Wir verabschiedeten uns von Bruni Watteroth, Heinrich und Sigrid Holste und Gerda Rasp mit Dank für die gute Betreuung und stiegen hinab nach Bad Harzburg, überquerten die alte B6 und stiegen anschließend zum Kriegerdenkmal hinauf. Die nächste Station war der Märchenwald, der letzte Außenposten Bad Harzburgs vor dem Nationalpark. Jetzt folgte der langwierige und anstrengende Aufstieg zum Molkenhaus. Auch bei der Tour vor drei Jahren war dies eindeutig die schwierigste Etappe, vermutlich muss sich der Körper erst darauf einstellen, Höhenmeter zu gewinnen, vor allem nach einem Anlauf von über 50 Kilometern!

Oben am Molkenhaus war eine größere Pause nötig, denn die Gruppe hatte sich in die Länge gezogen. Die Erschöpfung war nun jedem deutlich ins Gesicht geschrieben. Rainer entschied sich dazu, sich am Molkenhaus von uns zu trennen, da ihm mehrere Blasen zu große Schwierigkeiten bereiteten. Er sollte uns jedoch am Scharfenstein wieder einholen, begleitet von Werner. Dann, nach dem Überqueren der Eckerstaumauer, die nächste Überraschung: Matthias Jäger mit Frau und Tochter machten auf ihrer Wanderung dort Pause und waren ebenfalls unterwegs zum Brockengipfel. Unsere Gruppe zerfaserte nun immer mehr, und in Kleingruppen ging es weiter zur Scharfensteinbaude. Der ereignisreiche Tag wollte nicht enden, denn dort gab es eine letzte unangenehme Überraschung. Wolfgang zog sich bei der Kollision mit einer Regenrinne eine Schnittwunde am Kopf zu, die wir jedoch schnell und umsichtig versorgen konnten. Mit einem weißen Druckverband um Kopf und Kinn musste Wolfgang dann die letzten vier Kilometer zum Brocken durchhalten. Ab dort begann das Gipfelprogramm, das von Jürgen parallel zu diesem Wanderbericht beschrieben wurde.


Jens Köhler

Um 19.30 Uhr füllt sich die Aussichtsplattform - ich kann alle kurz begrüßen - und dann endlich offiziell

meine Gratulationen loswerden.

Wir haben am Wochenende 4 Geburtstagskinder unter uns. Heute werden

Erich Schneider 80 Jahre
Ellen Nicklaus 65 Jahre
Uta Jugel 55 Jahre

und morgen Manfred Freyer 66 Jahre.

Die Vier haben uns zu einer kleinen Sektparty eingeladen und ich überreiche jedem Jubilar als Geschenk der Gruppe eine Brockenhexe, die Lisel und ich vor einer Woche unten im Kiosk gekauft und dann an der Rezeption hinterlegt hatten.

Und dann geht die Party richtig los - hinunter in den Goethesaal im 2. Stock - das Fassungsvermögen des Fahrstuhls ist überfordert - die Weitwanderer haben Probleme mit dem Trepp-ab-laufen - dann wird das umfangreiche Abendbuffet mit Suppe, warmen Fleischspeisen, Wurst, Käse- und Fischplatten und Dessert gestürmt. Alle futtern und futtern, aber geschafft haben wir das Angebot bei weitem nicht.

Bier, Wein, Mineralwasser und andere Getränke rinnen durch die durstigen Kehlen - jeder versucht, sich wenigstens einmal kurz mit jedem zu unterhalten - bis schließlich jemand im Namen aller Teilnehmer dem Gruppenleiter für die Organisation dieser gelungenen Veranstaltung dankt. Aber einer allein kann eine solche Veranstaltung nicht auf die Beine stellen. Darum gibt der Gruppenleiter den Dank gern an seine Frau, den Wanderwart, das Serviceteam und den Schlüsselverwalter weiter.

So zieht sich dieser Abend bis gegen Mitternacht hin - für die Weitwanderer fast ein 24-Stunden-Tag. Und trotzdem erscheinen morgens schon kurz nach 8.00 Uhr die ersten hungrigen Seelen wieder im Goethesaal und warten ungeduldig auf die Eröffnung des Frühstück-Buffets.

Kurz nach 9.30 Uhr treffen wir uns alle auf der noch menschenleeren, sonnenüberfluteten Brockenkuppe zu einer Serie von Gruppenfotos. Aber naturgemäß fehlt auf jedem Bild mindestens immer irgendeiner der Teilnehmer. Es waren einfach noch keine anderen Leute da.

Dann löst sich die ganze Gesellschaft allmählich auf. Die Fahrradfahrer haben es eilig. Sie müssen als einzige den ganzen Weg nach Braunschweig aus eigener Kraft zurücklegen. Die kürzeste Route führt bis zum Brockenbahnhof und die meistbegangene Strecke zum Torfhaus zu PKW oder Bus.

Jens, Lisel, Karina,…….. und ich steigen über Scharfenstein und Molkenhaus nach Bad Harzburg ab und kommen dort auch noch in PKW’s unter. Die Deutsche Bahn geht heute leer aus.
Im Laufe des Abends erreichen uns noch viele Rückmeldungen. Alle sind gut zu Hause angekommen. Die Fahrradfahrer haben keine Wanderer umgefahren, Autopannen gab es auch nicht, Muskelkater und Blasen werden vergehen. Aber zurück bleibt die Erinnerung an eine gelungene Veranstaltung.

Als Chronist darf ich aber eine Nachricht nicht unterschlagen, auch wenn sie nicht mehr unmittelbar zu unserer Wanderung gehört.

Am Montag, 7. 5. 2007, hat es auf dem Brocken 76,1 l Regen pro Quadratmeter gegeben.

Jürgen Koziol
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